Science Pub

Eine Veranstaltung der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg und des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart, mit Unterstützung durch die Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart e.V., den Verein der Freunde der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart e.V. und die Berthold Leibinger Stiftung GmbH, Ditzingen

Rosenau - Lokalität & Bühne | Rotebühlstraße 109 b | Beginn: 19:00 Uhr | Einlass: 17:30 Uhr
Eintritt: € 9.- (ermäßigt € 5.-). Mitglieder der Gesellschaft und des Fördervereins des Naturkundemuseums erhalten ermäßigten Eintritt.

Kartenvorverkauf auf: www.rosenau-stuttgart.de

Hier finden Sie alle Veranstaltungen ohne Kurzfassungen.

Videoaufzeichnungen gibt es auch von einer Reihe von Veranstaltungen.

2025
26.03.2025

Prof. Dr. Kira Rehfeld

Universität Tübingen

Klimavariabilität: Wie und was wir aus der Vergangenheit lernen können

 

2024
24.01.2024

Prof. Dr. Jens Bange, Dr. Andreas Platis

Forschungsbereich Angewandte Geowissenschaften,      Umweltphysik, Universität Tübingen

Kleine automatische Flugzeuge für die Windenergieforschung.

Kleine automatisch operierende Flugzeuge – sogenannte UAS (Uncrewed Aircraft Systems) – werden bereits seit vielen Jahren in der Atmosphärenforschung eingesetzt. Die UAS messen unter anderem den Wind, die Temperatur, Gase wie Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid, aber auch Aerosol-Partikel in der unteren Atmosphäre. Neben der Grundlagenforschung werden UAS auch zur Verbesserung der Wettervorhersage, zu Bestimmung der Luftqualität und für die Windenergieforschung verwendet. Die Arbeitsgruppe Umweltphysik der Universität Tübingen ist auf diesen Gebieten seit vielen Jahren renommiert.

Im Vortrag wird auch das einzigartige Windenergietestfeld WINSENT auf der Schwäbischen Alb vorgestellt.

14.02.2024

Prof. Dr. Nico Michiels

Institut für Evolution und Ökologie
Evolutionsökologie der Tiere, Universität Tübingen

Echoortung mit Licht: Wie Fische getarnte Räuber aufdecken.

Ob Artgenosse, Beutetier oder Räuber: Wer Augen hat, registriert und „beäugt“ die Augen anderer. Sie sind Kamera und Schaustück zugleich. Wer ungesehen bleiben möchte, muss daher auch seine Augen tarnen. Dafür gibt es viele Beispiele. Drachenköpfe sind Raubfische, die regungslos und gut getarnt am Meeresboden auf Beutefische lauern. Ihre sehr großen Pupillen sind nicht auffällig schwarz, sondern dezent hellbraun, so wie die eigene Haut. Die Vermutung liegt nahe, dass sie damit ihre Augen tarnen. Aber wie kann eine Pupille hell sein? Während bei fast allen Tieren einfallendes Licht vom Auge absorbiert wird, und die Pupille schwarz ist, spiegeln Drachenköpfe einen Großteil zurück in die Umwelt. So wie Katzenaugen nachts im Schein einer Lampe aufleuchten, tun die Augen von Drachenköpfen dies tagsüber. Einige kleine Beutefische, die sogenannten Dreiflossler, machen sich dies zu Nutze: Sie bündeln einfallendes Sonnenlicht mit ihren eigenen Augen und lenken es in die nahe Umgebung. Diese aktive Form der Lichtumlenkung könnte ausreichen, um die Augen eines versteckten Drachenkopfes sichtbar aufleuchten zu lassen. Mit welchen Ansätzen diese Hypothese zur aktiven Lichtortung getestet wurde, und welche Schlussfolgerungen daraus gezogen werden konnten, wird im Vortrag mit Demonstrationen, Bildern und Grafiken gezeigt. Übrigens: Sie brauchen Ihr Handy für diesen Vortrag! Im Flugmodus versteht sich. Stellen Sie aber sicher, dass Sie die Taschenlampe anschalten können.

13.03.2024

Prof. Dr. Klaus Harter

Universität Tübingen

Das Potential der Genom-Editierung (CRISPR/Cas) für die Pflanzenzucht und Landwirtschaft.
 
Die Züchtung von Pflanzen für die ackerbauliche oder anderweitige Nutzung entwickelte sich mit der Sesshaftwerdung des Menschen vor ca. 10.000 Jahren. Die Züchtungsverfahren haben sich inzwischen von der Auswahl- und Kreuzungszüchtung über die Hybrid-und Mutagenese Züchtung bis zur Züchtung mittels gentechnischer Verfahrung ständig weiterentwickelt und diversifiziert. Dies führte zur Herstellung zahlreicher Varietäten („Sorten“) von Nutzpflanzenarten. Im Zug des Klimawandels, einer weiterhin steigenden Weltbevölkerung und Ansprüchen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Erhalt der Biodiversität steht die heutige Pflanzenzüchtung und Landwirtschaft jedoch vor großen Herausforderungen. Diese betreffen die Einbringung neuer oder erweiterte Eigenschaften in unsere bereits existierenden Nutzpflanzen und/oder die Züchtung neuer Pflanzenvarietäten bezüglich z.B. Hitze-, Dürre-, Salz-, Krankheits-, Herbivorie-Resistenz, Verwertung mineralischer Nährstoffe, Ertragsstabilität, Qualität der Inhaltsstoffe, Nährwert und Nachhaltigkeit im Anbau.
Vor dem Hintergrund der oben genannten Herausforderungen muss die Züchtung dabei sehr schnell erfolgen. Im Vortrag sollen diese Herausforderungen mit dem Auditorium zusammen zuerst interaktiv reflektiert werden. Danach werden die Prinzipien verschiedener Züchtungsverfahren, ihr Potential zur Bewältigung der oben genannten Herausforderungen sowie ihre Vor- und Nachteile vorgestellt. Im Fokus steht dabei die Gen- bzw. Genom-Editierung mittels der CRISPR/Cas-Technologie. Der Vortrag beleuchtet die prinzipielle molekulare Funktion sowie die verschiedenen (potentiellen) Anwendungsmöglichkeiten von CRISPR/Cas, die bereits erzielten Züchtungsfortschritte sowie ihre gegenwärtige gesetzliche Regulierung in und außerhalb von Europa. Im Kontext des Vortrags werden die Hauptkritikpunkte gegen die Züchtung mittels gentechnischer Verfahren und der Genom-Editierung und gegen den Anbau derartiger Pflanzenvarietäten aufgegriffen.
09.10.2024

Prof. Dr. Anke Steppuhn

Universität Hohenheim

Bitter & Süß: Wie sich Pflanzen gegen Angreifer zur Wehr setzen
06.11.2024
Dr. Ronny Friedrich
 
Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH, Mannheim
 
Mannheimer Zeitmaschine: Altersbestimmung mittels der Radiokarbonmethode.

Von Mammut und Neandertaler bis zur Klimaforschung . Wie geht das eigentlich? Was macht man damit?

 

2023
25.01.2023

Dr. Thomas Kölpin

Direktor der Wilhelma, Stuttgart

Schlangen und Schlangenbisse.

Schlangen faszinieren den Menschen schon seit jeher. Der beinlose, langgestreckte Körper, der Schlangen eine ganz speziellen Fortbewegungsweise ermöglicht, das Herunterschlingen von zur eigenen Körpergröße sehr großen Beutetieren, aber auch ganz besonders die Gefährlichkeit ihrer Giftbisse, lösen von Ekel und Angst bis zu Faszination und Bewunderung die verschiedensten Gefühle bei Personen aus.

22.02.2023

PD Dr. Miriam Haidle

Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Universität Tübingen

Wie der Mensch zum Menschen wurde – Kultur als Treiber und Wegbereiter der menschlichen Evolution.

Kultur ist nicht nur ein schönes „Extra“, das sich die Menschheit in Zeiten des relativen Wohlstands „leistet“, vielmehr ist sie von Anfang ihr Wegbereiter und Wegbegleiter. Die Zeugnisse menschlicher Kultur reichen bis in die Zeit unserer stammesgeschichtlichen Vorfahren zurück, die Australopithecus und Homo zugerechnet werden. Worin diese Zeugnisse besehen, wie sie zu deuten sind und in welchem ökologischen und sozialen Kontext sie entstanden, steht im Mittelpunkt des Forschungsinteresses der Paläoanthropologin Miriam Haidle. Sie berichtet über das von ihr geleitete Projekt "The role of culture in the early expansion of humans (ROCEEH)" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, das an der Universität Tübingen und dem Senckenberg Forschungsinstitut Frankfurt verfolgt wird. Was zeichnet die menschliche Kulturfähigkeit vor derjenigen anderer Leberwesen aus? Welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für den einzelnen und für die Gesellschaft? Welche Perspektiven ergeben sich für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft?

15.03.2023

PD Dr. Michael Rasser

Kurator für Wirbellose des Känozoikums, Naturkundemuseum Stuttgart

Von Sintflutopfern und Dinosauriern: Der Südwesten in der Urzeit.

Hätten Sie gewusst, dass das heutige Stuttgart einst von Dinosauriern bewohnt war? Und vor gar nicht so langer Zeit von Mammuts und Neandertalern? Wussten Sie, dass hier die größte Menge an natürlichem Mineralwasser in ganz Westeuropa gefördert wird - und was das alles mit vielen Bauwerken in Stuttgart zu tun hat? Der Vortrag spannt einen Bogen von den Dinosauriern im Südwesten bis in die Neuzeit, denn Vieles, was hier vor Jahrmillionen geschah, beeinflusst auch heute noch unser alltägliches Leben.

07.11.2023

Dr. Falk Tauber

Plant Biomechanics Group Freiburg (PBGF) für bioinspirierte Soft Robotik,
Universität Freiburg

Naturinspirierte Soft-Roboter – Ist die Zukunft der Robotik „weich“?

Bionische Soft-Roboter und softe Maschinen sind eine innovative Roboterklasse, gebaut nach dem Vorbild der Natur. Sie bestehen aus flexiblen Materialien und können sich wie lebende Organismen bewegen. Dies eröffnet faszinierende Anwendungsmöglichkeiten im Alltag, in der Medizin und in der traditionellen Robotik. Soft-robotische Pumpen, zum Beispiel, könnten uns nicht nur in unseren Autos helfen, sondern auch im eigenen Körper oder sogar im All Anwendung finden. Entdecken Sie mit uns, wie es möglich ist, vollständig elektronikfreie Soft-Roboter zu entwickeln, die in Umgebungen eingesetzt werden können, in denen herkömmliche Roboter versagen würden. Wir werfen einen Blick auf die vielversprechenden Perspektiven und Möglichkeiten für die Zukunft der naturinspirierten Robotik.

 

2022
17.01.2022

Prof. Dr. Rainer Schoch

Naturkundemuseum, Stuttgart

Durchbruch vor 250 Millionen Jahren: Wie die Saurier die Klimakrise nutzten.

Vor 250 Millionen Jahren ereignete sich die größte Klimaveränderung der Erdgeschichte. Viele Arten starben aus, während andere es schafften, in der heißen und trockenen Welt zu bestehen: sie erbten buchstäblich die Welt. Wie gelang es gerade den Sauriern, in dieser Lage so erfolgreich zu werden? Neue Erkenntnisse, auch aus Grabungen in Baden-Württemberg, werden vorgestellt. Die Erholung der Lebewelt nach der Krise lässt sich immer besser nachzeichnen, und es wird auch klarer, wie es zur Entstehung der Dinosaurier und vieler anderer Gruppen kam.

07.02.2022

Dr. Peter Jäger

Senckenberg Forschungsinstitut, Frankfurt am Main

Vom Dschungel ins Labor: Was haben Riesenkrabbenspinnen mit David Bowie zu tun?

Dr. Peter Jäger ist seit 2002 Leiter der Arachnologie im Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt am Main. Er erforscht leidenschaftlich gern Riesenkrabbenspinnen in Asien und hat bisher 430 neue Arten beschrieben. Mit fünf anderen Autoren veröffentlichte er das Buch "Spiders of the World", daneben 174 wissenschaftliche und 71 populärwissenschaftliche Artikel. Er drehte in Laos mit der BBC über die von ihm entdeckte Laotische Riesenkrabbenspinne Heteropoda maxima und benennt gerne Arten nach Prominenten, um auf die Zerstörung natürlicher Lebensräume aufmerksam zu machen. So stellt er Heteropoda davidbowie in der Hommage "The Return of Ziggy Stardust" in der Fliegenden Volksbühne Frankfurt vor. In seinem Vortrag nimmt Peter Jäger, der sich seit seinem fünften Lebensjahr mit den Achtbeinern beschäftigt, die Zuhörer mit auf eine Reise vom Dschungel ins Labor, zeigt Dinge und Strukturen auf, von denen noch nicht einmal Woody Allen gewagt hätte zu träumen, erklärt, warum es Spinnenmännchen schwer haben, und versucht, Spinnenangst oder -ekel in Faszination zu verwandeln.

 

2021

 

 

Aufgrund der Corona-Pandemie keine Vorträge.

2020

 

 

Im Winterhalbjahr aufgrund der Corona-Pandemie keine weiteren Vorträge.

27.01.2020

Dr. Tobias Bayr

GEOMAR
Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung,
Kiel

Der menschengemachte Klimawandel: Mythen und Fakten

Der Klimawandel ist eine der brennendsten Zukunftsfragen der Menschheit. Das Spektrum unserer Reaktionen darauf ist groß: Panik, Resignation, alles nicht so schlimm oder Verleugnen – für alles finden sich Argumente. Wirklich?

10.02.2020

Prof. Dr. Madelaine Böhme

Eberhard Karls Universität,
Tübingen

Danuvius guggenmosi

Der aufrechte Gang und die gemeinsamen Vorfahren des Menschen und der Menschenaffen haben sich möglicherweise nicht in Afrika, sondern in Europa entwickelt. Die neue Menschenaffen-Art Danuvius guggenmosi, die vor 11,62 Millionen Jahren in Süddeutschland lebte, lassen den Schluss zu, dass der aufrechte Gang nicht nur älter ist als bisher vermutet, sondern sich schon zu Beginn der Hominiden-Evolution herausbildete. Diese Entdeckung rüttelt an bisherigen Theorien zur Entwicklung von Menschenaffen und Menschen und gibt Anlass zu neuen Forschungsfragen.

16.03.2020

 

Abgesagt

19.10.2020

Dipl.-Phys. Sven Ederer

TRUMPF GmbH+Co. KG,
Ditzingen

Laser - Licht kann alles, außer Laserschwert

Vor 60 Jahren, am 16. Mai 1960, präsentierte Theodore Maiman in New York der Weltöffentlichkeit den ersten Laser, eine Strahlquelle für „kohärentes Licht“. Physikalisch hochinteressant, resultiert dieses künstliche Licht aus der Quantentheorie. Goldfinger, Star Wars und Laserlight-Shows prägten sehr früh ein Bild vom Laser. CD-Player, Laserpointer und Scannerkassen führten ihn dann in den Alltag ein. Welche besonderen Eigenschaften Laserlicht auszeichnet, wo es heute in Medizin, Wissenschaft und Technik eingesetzt wird und an welchen Visionen die Wissenschaft für morgen arbeitet, könnte weit mehr als einen Abend füllen. Der Physiker Sven Ederer, seit über 20 Jahren mit Laser-Innovationen und Kommunikation befasst, wagt die Zusammenfassung und gibt einen komprimierten Einblick in die faszinierende Welt der Lasertechnik.

 

2019
28.01.2019

Prof. Dr. Christoph Englert

Leibniz Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut und Friedrich-Schiller-Universität, Jena

Projekt Unsterblichkeit – Möglichkeiten und Grenzen der Alternsforschung

Der Wunsch nach Unsterblichkeit begleitet die Menschheit von Anbeginn. Menschen, die sich einfrieren lassen; die Vision, Geist und Persönlichkeit eines Menschen in einen Computer zu laden sowie die Milliarden Dollar, mit denen die Google-Schwester Calico Methoden gegen das menschliche Altern entwickeln möchte sind Ausdruck dieser Utopie. Was davon ist Fakt, was ist Fiktion? Ist Älterwerden tatsächlich nur eine heilbare Krankheit – wie Aubrey de Grey, Autor des Buches „Ending Aging“, meint? Christoph Englert gehört als Leiter der Forschungsgruppe Molekulare Genetik am Leibniz Institut für Alternsforschung zu den führenden Wissenschaftlern auf diesem Gebiet: Welchen Beitrag leisten die Gene und in welchem Ausmaß haben wir unser Altern selbst in der Hand?

25.02.2019

Prof. Dr. Franz Brümmer

Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme, Universität Stuttgart

Wissenschaftliches Tauchen – Expeditionen in die aquatische Biodiversität

Tropische Korallenriffe, küstennahe Lebensräume im Mittelmeer, aber auch Binnengewässer zählen zu den artenreichsten Lebensräumen weltweit – eine enorme Vielfalt, die sich nur beim Blick unter die Wasseroberfläche erschließt. Wissenschaftliches Tauchen bedeutet weit mehr, als Tier- und Pflanzenarten erfassen: Dringen Sie mit Prof. Dr. Franz Brümmer vom Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme der Universität Stuttgart vor in eine unglaubliche Fülle von Struktur- und Lebensraumbeziehungen. Lassen Sie sich auf seine Tauchgängen mitnehmen zu den Steilwänden im Bodensee und in Kroatien, zu den Ochsenfröschen in Baggerseen und in die „Schlafzimmer“ von Delfinen.

25.03.2019

Prof. Dr. Petra Schwille

Max-Planck-Institut für Biochemie, Forschungsabteilung Molekulare und Zelluläre Biophysik, Martinsried

Ist der Ursprung des Lebens reproduzierbar?

Ist Leben ein einmaliges Phänomen, das es nur auf unsere Erde gibt - Produkt eines äußerst unwahrscheinlichen Zufalls? Oder ist es ein reproduzierbarer Zustand der Materie, hervorgegangen aus einer ganz bestimmten Kombination von Stoffen und deren Wechselwirkungen? Neuere Erkenntnisse der Astrobiologie legen zumindest den Schluss nahe, dass wichtige chemische Bausteine des irdischen Lebens auch im All anzutreffen sind, und die Entwicklungen der Synthetischen Biologie lassen eine Konstruktion lebender Systeme aus unbelebten Teilsystemen zumindest denkbar erscheinen. Im Science Pub beleuchtet Petra Schwille, Direktorin der Forschungsabteilung „Molekulare und Zelluläre Biophysik“ am Max Planck Institut für Biochemie, ihre aktuellen Arbeiten im Umfeld der Synthetischen Biologie minimaler Systeme. Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei der Frage, wie die einfachste mögliche Zelle aussehen könnte, die die Fähigkeit zur Teilung und Selbstreplikation hat. Lässt sich so mehr über die physikalischen und chemischen Prozesse erfahren, die einst zur Entstehung des Lebens auf der Erde führten?

 

2018
22.01.2018

Dr. Simon Ripperger

Naturkundemuseum Berlin und Smithsonian Tropical Research Institute

Das Sozialverhalten der Vampire – Hightech trifft Soziobiologie

Vampire haben einen äußerst zwiespältigen Ruf: Ekel mischt sich mit Faszination. Die Fledermäuse, die von Blut leben, lassen niemanden kalt. Ihre heimliche Lebensweise ist ein fruchtbarer Nährboden für Mythen und Legenden. Damit räumt Simon Ripperger auf – ohne dass die Faszination dabei verloren geht, ganz im Gegenteil. Mit Hightech made in Germany spürt er Vampiren in Panamá nach. Sie dienen als Testobjekte für ein Hochleistungs-Sensornetzwerk zur Wildtierbeobachtung. Damit lassen sich vollautomatisch die sozialen Netzwerke der nächtlichen Jäger erfassen, bis hin zur Gruppendynamik bei der Jagd. Denn Vampire haben wie viele andere Fledermausarten ein komplexes Sozialleben, von dem wir bisher viel zu wenig wissen, weil ihre Lebensweise Beobachtungen sehr schwierig macht. So viel ist bereits klar: Vampire haben ein Herz für andere. Sie teilen zum Beispiel erbeutetes Blut mit Artgenossen, ein höchst bemerkenswertes, weil altruistisches Verhalten. Und damit steht Simon Ripperger auch vor einer ganz grundsätzlichen evolutionsbiologischen Frage: Nach welchen Regeln spielt sich kooperatives Verhalten im Tierreich ab.
19.02.2018

Prof. Dr. Michael Resch

Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart

Simulation auf Supercomputern – Wunderwerke der Technik und des Geistes

Schnelle Rechner sind Ausdruck größten technischen Könnens im Bereich der Digitalisierung. Ihre Nutzung hängt davon ab, wie weit es uns gelingt, die Maschine zu beherrschen. Prof. Dr. Michael Resch gibt eine Übersicht zum Stand der Technik bei Supercomputern und schildert die Herausforderungen, die auf uns warten, wenn wir diese Systeme in Forschung, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik einsetzen. Was können wir in den kommenden fünf bis zehn Jahren von schnellen Rechnern erwarten, was dürfen wir erhoffen, aber auch: Was sollten wir befürchten?
19.03.2018

Prof. Dr. Hans-Peter Burghof

Universität Hohenheim,
Stuttgart

Wie gefährlich sind Banken?

Seit der Finanzkrise stehen die Banken in der Kritik: Zu gierig, zu gefährlich und gesellschaftsfeindlich seien sie. Durch ihr Fehlverhalten hätten sie großen Schaden angerichtet, der zu einem erheblichen Teil die Steuerzahler belastete. Die Politik fordert daher, dass so etwas nie wieder passieren darf, und reguliert die Kreditinstitute umfassend und mit höchster Intensität.
Aber berücksichtigt sie dabei die wirklichen Risiken des Bankensystems? Und müsste man für eine sinnvolle Regulierung nicht zunächst verstehen, was genau Banken für die Wirtschaft und Gesellschaft leisten? Ist es überhaupt möglich, ein unbegrenzt stabiles Bankensystem zu schaffen, das zugleich seine ökonomische Funktionen erfüllt? Denn die Aufgabe der Banken ist ja gerade, Risiken zu übernehmen, zu gestalten und neu zu verteilen.
Die Gefährdung, die von Banken ausgeht, soll damit nicht relativiert werden. Es stellt sich aber, wie bei anderen Technologien, die Frage nach dem richtigen Umgang mit Risiken. Der gänzliche Verzicht auf die Nutzung einer Technologie kann nur ein letzter Ausweg sein, wenn die Risiken und Folgeschäden nicht beherrschbar erscheinen.

15.10.2018

Prof. Dr. Johannes Steidle

Universität Hohenheim, Stuttgart

Das Ende der Artenvielfalt? – Daten und Ursachen

Spätestens seit Bekanntwerden der großen Studie zum Insektensterben im Herbst 2017 ist es auch in der breiten Öffentlichkeit angekommen: Das weltweite Artensterben betrifft nicht nur Eisbären in der Arktis oder afrikanische Nashörner, sondern auch die Tier- und Pflanzenwelt vor unserer Haustüre. Nur hat das bis auf wenige Experten keiner bemerkt – einer davon ist Johannes Steidle, Tierökologe am Institut für Zoologie der Universität Hohenheim. Was sind die Gründe für diesen kaum mehr schleichenden, sondern eher galoppierenden Verlust? Und ist noch Zeit zum Umsteuern? Oder sind Resignation und Verzweiflung angesagt?

26.11.2018

Prof. Dr. Angelika Brandt

Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Frankfurt

Tiefsee – 9500 m unter dem Meer

Mehr als 60 Prozent der Erdoberfläche zählen zur Tiefsee – flächenmäßig ist sie damit das bei weitem größte Ökosystem der Erde. Aber auch das unzugänglichste und deshalb über weite Strecken noch unerforscht. Der Vorstoß in die Tiefsee ist nur mit erheblichem technischem Aufwand möglich. Ergebnisse der letzten Jahre zeigen: Die Tiefsee ist im Gegensatz zu früheren Lehrmeinungen keineswegs lebensfeindlich. Bis in größte Tiefen wurden bereits Meeresorganismen entdeckt. Was finden wir dort und was zieht die Forscher in den Bann dieses faszinierenden Ökosystems? Die renommierte Tiefseeforscherin Angelika Brandt nimmt uns mit auf eine Reise in die tiefsten Gräben der Welt.

 

2017
16.01.2017

Prof. Dr. Manfred Joswig

Institut für Geophysik, Universität Stuttgart

Leiser als ein Mäuschen: Mikro- und Nanoseismik. Wieso knispert und knaspert es andauernd im Untergrund?

In menschlichen Zeitmaßstäben gesehen sind sehr starke Erdbeben verhältnismäßig selten, doch brin­gen sie im Extremfall die ganze Erde wie eine Glocke zum Schwingen. Am anderen Ende der Skala gibt es sehr schwache Beben, die sich unserer Wahrnehmung entziehen, aber messbar sind und den großen Vorteil besitzen, dass sie andauernd vorkommen. Die Spannung in der Erdkruste wird überwiegend durch große Beben abgebaut. Und doch bilden die Kleinstbeben das regionale Spannungsfeld sehr zuverlässig ab; wir wissen daher, welche Kräfte in Südwestdeutschland am Werk sind. In der Mikro- und Nanoseismik geht es zunächst um die Kunst des Ausfilterns von Erdbebensignalen aus dem Nebel des Hintergrundrauschens. Ein bekanntes Beispiel ist das Brandungsrauschen an den Meeresküsten, andere Störungen kommen von Industrie, Verkehr, Luftschall oder Windböen. Im wirklichen Leben kommt die Kleinstbebenmessung auf vielen Gebieten zum Einsatz: Überwachung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten während der Förderung, Kontrolle von Speicherkavernen, Endlagern oder Geothermie-Kraftwerken, Beobachtung von Hangrutschungen und Felsstürzen sowie bei der nuklearen Rüstungskontrolle. Der Hase überlebt, weil er so große Ohren hat; er kann uns einiges erzählen.
13.02.2017

Prof. Dr. Bernhard Weigand

Institut für Thermodynamik der Luft- und Raumfahrttechnik, Universität Stuttgart

 

Prof. Dr. Stephan Staudacher

Institut für Luftfahrtantriebe, Universität Stuttgart

Entropie im Alltag oder warum es ganz und gar unmöglich ist, dauerhaft Ordnung zu halten

Man kennt das vom Kinderzimmer: es ist viel einfacher, einen geordneten Zustand in einen ungeordneten zu versetzen als umgekehrt. Will man den geordneten Zustand, so muss man Energie zuführen. Hat man genügend Zeit und Energie, so entstehen im Grenzbereich zwischen Chaos und Ordnung komplexe Systeme. Die sind aber nur stabil, so lange sie wachsen. Das gilt nicht nur im ganzen Universum, also für alle physikalischen Vorgänge, sondern auch für Firmen, Konzerne und Staaten und hat seine Ursache im Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Wenn Sie sich wundern, warum die Zeit nur in eine Richtung verläuft, weshalb unsere Arbeitswelt so perfekt durchorganisiert ist, wieso Qualität immer ihren Preis hat, warum "Shitsuki" eine nie endende Herausforderung in der Welt der Fabriken ist, weswegen die Verwaltung wächst und wächst und der Whisky trotzdem kälter wird, wenn wir Eiswürfel reinwerfen, dann befragen Sie lieber nicht die alte Glaskugel, sondern den Thermodynamiker Ihres Vertrauens. Er sagt Ihnen auch, dass es ernsthafte Optionen gibt gegen den voll durchstrukturierten Alltag: Mut zum Chaos! Nichts ist "alternativlos".
20.03.2017

Prof. Dr. Wolfgang Ufrecht

Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart

Die Stuttgarter Mineralquellen - Herkunft und Entstehung

Mitten in Stuttgart dringen an einem Netzwerk von Verwerfungen kohlensäurereiche Mineralwässer an die Erdoberfläche und in den Neckar. Wer liebt sie nicht, die Millionen von Kohlensäure-Bläschen, die beim Schwimmen in den Mineralbädern auf der Haut prickeln und perlen – Baden im schwäbischen Champagner! Doch was wissen wir über das Mineralwasser? Auf seiner zwanzigjährigen Reise vom Oberen Gäu nach Stuttgart erwirbt es lösliche Bestandteile aus dem durchlaufenen Gestein und wird schließlich mit Kohlendioxid und weiteren gelösten Stoffen aus dem tiefen Untergrund angereichert. Ich erkläre Ihnen, wie dieses wundervolle System funktioniert und nehme Sie mit auf kleine Lerngänge in die Grundwasserhydraulik, die Wasserchemie und in die Isotopengeochemie. Das lohnt sich sogar für Chemiehasser, denn das chemische Gedächtnis des Wassers ist unbestechlich! Seit es die hochgenaue Analytik gibt, bleiben keine Spuren verborgen. Der Untergrund wird zum Tatort; heute ausnahmsweise am Montag ...
16.10.2017

Dr. Alexander Tost

Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg

E-Mobilität - Quo Vadis

Mobilität mit Bus, PKW und LKW ist aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken und der Straßenverkehr wächst, weltweit. Zum Einsatz kommen, seit Jahren unverändert, zu etwa 95 % fossile Kraftstoffe mit all den damit zusammenhängenden Problemen für Umwelt und Klima. Und die notwendigen Ölimporte bringen Abhängigkeiten zu geopolitisch schwierigen Ländern mit sich. Die Elektromobilität - mit Batterie oder Brennstoffzelle - bietet die Alternative. Mit inzwischen fast drei Millionen Elektrofahrzeugen auf den Straßen weltweit ist sie längst keine Zukunftsvision mehr, sondern im Alltag angekommen. Bis 2025 soll ein Viertel aller neu produzierten Fahrzeuge elektrisch fahren und wird zu einem Strukturwandel in der Automobilindustrie führen.

04.12.2017

Prof. Dr. Alfred Krabbe

Deutsches Sofia-Institut
Universität Stuttgart

Mit dem Teleskop in die Steilkurve oder warum Astronomen fliegen lernen

Wer bereits einmal durch ein kleines Hobbyteleskop geschaut hat weiß, wie schwierig es ist, das zittrige Bild eines Sterns einigermaßen ruhig zu halten. Die Idee, ein großes Teleskop mit fast 3 Meter Durchmesser in ein Flugzeug zu verfrachten, erscheint daher geradezu absurd. Ein 17 Tonnen-Teleskop auf einer wackeligen Plattform, dazu noch bei offenem Fenster, in großer Höhe und bei Flugzeuggeschwindigkeit stabil zu halten, ist eine Herausforderung, der sich nur die Nerds unter den Ingenieuren stellen. Aber warum wollen Astronomen überhaupt mit einem solchen Teleskop in die Luft gehen? Warum bauen sie eine Boeing 747 zum teuersten Forschungsflugzeug der Welt mit einer fliegenden Einsatzzentrale um? Werden Observatorien auf hohen Bergen knapp? Suchen sie den Nervenkitzel? Was hoffen Astronomen dabei zu entdecken? Es muss schon sehr gute Gründe geben, ein solches Projekt überhaupt anzugehen. Und es gibt sie.

 

2016
18.01.2016 Prof. Dr. Nicolas Conard
Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie
Universität Tübingen

Die Anfänge der Kunst und der Musik

New York, Berlin, Paris — dorthin würde man heute fahren, um moderne Kunst am Puls der Zeit zu erleben. Vor über 35.000 Jahren war davon nicht die Rede. Wer wirklich Neues sehen wollte, musste sich damals nach Süddeutschland aufmachen. Dort, in den Höhlen der südlichen und östlichen Schwäbischen Alb, lebte die Avantgarde der Eiszeitkunst. Fantastische Kleinplastiken von Mammuts, Pferden oder Höhlenlöwen, der geheimnisvolle Löwenmensch, die Venus vom Hohle Fels — die älteste figürliche Darstellung eines Menschen überhaupt — , Flöten aus Geierknochen und Mammutelfenbein: Viele dieser sensationellen Stücke haben Nicolas Conard und seine Grabungsteams im Lauf ihrer jahrzehntelangen systematischen Erforschung der Albhöhlen gefunden. Urgeschichte aus erster Hand im Science Pub!

15.02.2016 Prof. Dr. Randolf Rausch
Institut für Angewandte Geowissenschaften
Universität Darmstadt

Wir müssen nicht verdursten – Wege aus der Wasserkrise

Die Wüsten rücken vor, die Grundwasserspiegel sinken, das Trinkwasser wird knapp (von seiner Qualität ganz zu schweigen) — Schreckensmeldungen zum Thema Wasser sind fast alltäglich. Sie münden in Warnungen vor einer weltweiten Wasserkrise, vor Kriegen um das wichtigste Lebensmittel der Menschheit. Wie seriös sind solcher Szenarien? Müssen wir sie ernstnehmen oder gehören sie eher in das „bad news are good news“-Denken vieler Medien, die eher Auflagen und Einschaltquoten als die Realität im Blick haben? Randolf Rausch beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Problematik, aktuell zum Beispiel in mehreren Projekten in Saudi-Arabien, einem der großen Trockengebiete der Welt. Während wir in Wasser schwimmen, ist es dort extrem knapp. Zu knapp? Die Situation ist ernst – aber nicht so ernst, dass wir resignieren müssen. In vielen Fällen besitzen wir schon heute Antworten und passende Lösungen. Wege aus der Wasserkrise – ein Überblick über die aktuellen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze.

14.03.2016 Prof. Dr. Ulrich Görtz
Institut für Experimentelle Mathematik
Universität Duisburg-Essen

Von der Enigma zum elektronischen Personalausweis

Enigma – griechisch für „Rätsel“: So hieß die Maschine, mit der das deutsche Militär im Zweiten Weltkrieg seine Nachrichten verschlüsselte. Sie zu knacken stellte die Alliierten vor große Herausforderungen — und verschaffte ihnen einen entscheidenden Informationsvorsprung, als es endlich gelang. Seit über 4000 Jahren suchen Menschen nach effizienten Verschlüsselungsverfahren und nach Methoden, sie zu knacken. Für uns ist beides inzwischen Alltag: Im Zeitalter von Online-Banking und Internetkommunikation sind Public-Key-Verfahren von besonderer Bedeutung. Sie ermöglichen verschlüsselte Kommunikation über unsichere Kanäle, ohne dass vorher ein Geheimschlüssel ausgetauscht werden müsste. Welche Mathematik steckt hinter diesen Verfahren? Das beleuchtet Ulrich Görtz in seinem Vortrag im Science Pub. Teilweise genügt „alte Mathe“ — Ergebnisse, die schon vor mehreren Jahrhunderten bekannt waren. In anderen Fällen aber steckt moderne Zahlentheorie dahinter, die erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt wurde.

17.10.2016 Prof. Dr. Hubert Schorle
Institut für Pathologie
Rheinische Friedrich Wilhelms-Universität Bonn

Hornless Cow und Homo sapiens 2.0 - wie das neue Gene-Editing-Verfahren die Welt verän­dern kann

In den vergangenen Jahren wurden in den Grundlagenwissenschaften Werkzeuge entwickelt, die es erlauben, mit hoher Präzision und Effizienz gezielt genetisches Material zu verändern – eine Revolu­tion im Bereich der Lebenswissenschaften! Die Wissenschaftsgemeinschaft macht sich Gedanken über Chancen und Nutzen dieser neuen Technik, aber auch über ihre Grenzen. Und die „normalen“ Bürgerinnen und Bürger treiben Hoffnungen und Ängste um, die sich an diese neuen Möglichkeiten knüpfen. Hubert Schorle liefert Informationen aus erster Hand: Was wird gemacht? Was ist möglich? Und wie ist der aktuelle Stand der Diskussion zur weltweiten Kontrolle dieser Anwendungen?

07.11.2016

Prof. Dr. Tilman Pfau

5. Physikalisches Institut, Universität Stuttgart

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht....? Die Quantenwelt bietet Lösungen!

Auf die Frage nach dem Beziehungsstatus kommt heute unweigerlich die Antwort: "Single" oder "In einer Beziehung". In der Quantenwelt gilt aber: gibt es zwei Zustände, so gibt es auch die Überlage­rung von beiden. Gilt das auch in Beziehungsfragen des wirklichen Lebens? Gibt es überhaupt den Status "Single" und "In einer Beziehung" und wie verhält es sich bei Fernbeziehungen? Die Quanten­physik sieht das nicht so eng: unscharfe Beziehungszustände sind das Ergebnis konstruktiver und destruktiver Interferenz. Erhellende Einsichten zum Thema kommen aus der Welt der ultrakalten Atome und Moleküle. Im Augenblick liegt einer der kältesten Orte im Universum in Stuttgart und so konnten dort auch neue Bindungsarten entdeckt werden, mit denen erstaunliche Beziehungsexperi­mente gelingen. Sie bekommen deswegen zwar noch keine konkrete Auskunft über Ihren individuel­len Beziehungsstatus, aber Sie werden mit einer neuen Frage nach Hause gehen: Ist die Quanten­welt vielleicht eher das "wirkliche Leben"?

 

2015
19.01.2015 Dr. Joanna Fietz
Institut für Nutztierwissenschaften
Universität Hohenheim
Weltmeister im Energiesparen — die erstaunliche Welt der Winterschläfer
16.02.2015 Prof. Dr. Frank Allgöwer
Institut für Systemtheorie
und Regelungstechnik
Universität Stuttgart
Industrie 4.0, Cyber-physical systems und die Kybernetik
des 21. Jahrhunderts
30.03.2015 Dr. Uwe Wössner
Höchstleistungsrechenzentrum
Universität Stuttgart
Virtuelle Realität zum Anfassen
19.10.2015 Dr. Lars Krogmann
Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

German barcode of life — Volkszählung im Reich der Miniwespen

Wie viele Tierarten gibt es im Deutschland? Diese Frage treibt seit einiger Zeit ein ganzes Heer von Wissenschaftlern durch Wälder, Wiesen und Äcker. Ihr Ziel: Die Erstellung des ersten vollständigen Bioinventars in der Geschichte der Bundesrepublik, der Aufbau einer weltweit verfügbaren DNA-Barcode-Bibliothek des Lebens, in der alle in Deutschland vorkommenden Tier- und Pflanzenarten verzeichnet sind. Lars Krogmann stellt das größte Zählprojekt der Welt vor und erklärt am Beispiel von mikroskopisch kleinen Erzwespen, wie genetische Fingerabdrücke funktionieren. Reisen Sie mit ihm auf durch das Plankton der Luft, begegnen Sie bizarren Kreaturen wie Stielaugen- und Dartpfeilwespen, erfahren sie, wie ein Wespenstaubsauger funktioniert, wie die Wespentaille unsere Welt verändert hat und was uns Bernsteinwespen über Evolution erzählen. Wir sind sicher: Sie wer-den die Welt nachher mit anderen Augen sehen.

30.11.2015 Prof. Dr. Hartmut Seyfried
Emeritus für Geologie, Universität Stuttgart

Echtzeitoptimierung der Bodenschubspannung zwischen Spätzlesschaber und Spätzlesbrett — ein Experimentalabend

Im Anfang war Teig. Teige verhalten sich viskoelastisch: solange man sie in Ruhe lässt, benehmen sie sich wie ein Festkörper; sobald man etwas mit ihnen tut, entwickeln sie flüssigkeitsähnliche Zustände. Beim Spätzlesteig sind solche Qualitäten gefordert, denn sein dynamisches Verhalten unter dem rastlosen Schub des Spätzlesschabers verleiht den Spätzle ihre besondere Oberflächenstruktur. Die Herstellung des Teiges ist einfach; die optimale Zähigkeit lässt sich einstellen, indem man eine schlichte, doch einprägsame Regel befolgt, die in einem ersten Experiment vorgestellt wird. Während des Schabevorgangs gilt es, die Bodenschubspannung zwischen Spätzlesschaber und Spätzlesbrett fein zu dosieren. Sie wird beeinflusst von Anstellwinkel und Anpressdruck. In Abhängigkeit von der Zähigkeit des Teiges entwickelt sich im Idealfall während des Schabens, also "in Echtzeit", ein Gefühl für die richtige Balance zwischen Anpressdruck/Anpresswinkel und Schlagzahl. Geringfügige Veränderungen sorgen dann entweder für dünne oder für dicke Spätzle. Die Sache lässt sich analytisch in eine Formel fassen, die viele Faktoren enthält. Doch im Optimalfall, also im wirklichen Leben, sind alle diese Variablen bis auf eine gar nicht veränderlich, sondern konstant, weil sonst irgendwas herauskommt, aber keine Spätzle. Es gibt also nur eine optimale Konfiguration von Körperhaltung, Teig und Anordnung des Werkzeugs. Das wissen schwäbische Hausfrauen schon seit Jahrhunderten; jetzt auch die Männer.

2014
20.01.2014 Prof. Dr. Helmut Bott
Dipl.-Ing. Stefan Anders
Fachbereich Architektur
Universität Stuttgart
Nachhaltige Entwicklung — ein Widerspruch zu den Methoden der Naturwissenschaften?
17.02.2014 Prof. Dr. Nejila Parspour
Institut für elektrische Energiewandlung Universität Stuttgart
 Strom ohne Kabel — Vision oder bereits Wirklichkeit?
17.03.2014 Prof. Dr. Susanne Foitzik
Institut für Zoologie
Johannes Gutenberg Universität Mainz
Spartakus der Ameisen: Sklavenrebellion im Insektenstaat
06.10.2014 Prof. Dr. Albert Jeltsch
Institut für Biochemie
Universität Stuttgart
Was hat Epigenetik mit Lorenz und Lamarck zu tun?
Faktenfilter in einem explodierenden Feld
03.11.2014 Prof. Dr. Johannes Krause
Institut für naturwissenschaftliche Archäologie Universität Tübingen
Was macht uns zum Menschen?
Einsichten aus dem Urmenschengenom

 

2012 / 2013
29.10.2012

Prof. Dr. Joachim Ruther
Institut für Zoologie Universität Regensburg

Was Sie schon immer über Sex wissen wollten
19.11.2012 Dr. Wolfram Rietschel
Tierarzt der Wilhelma i. R. Stuttgart
Gefährliche Verwandtschaft — Problematik der Übertragung von Infektionserregern zwischen Affen und Menschen
21.01.2013 Prof. Dr. Hartmut Seyfried
Institut für Planetologie Universität Stuttgart
Fluid- und gasdynamische Grundlagen des korrekten Ausschanks von Hefeweißbier — Ein Experimentalabend
18.02.2013 Prof. Dr. Michael Eisermann
Institut für Geometrie und Topologie Universität Stuttgart
Die Mathematik hinter Google
12.03.2013 Dr. Kerstin Feistel
Institut für Zoologie
Universität Hohenheim
Stammzellen: woher sie kommen und was sie können
30.09.2013 Prof. Dr. Larry Sherman Oregon
Health and Science
University Portland, USA
How Music Helps the Developing and Aging Brain
21.10.2013 Dr. Andreas Gautschi
Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, Schweiz
Endlager Opalinuston?
04.11.2013 Prof. Dr. Christian Hesse
Fachbereich Mathematik
Universität Stuttgart
Zufall ist unser Leben